Mehr Tempo für verlässliche Rahmenbedingungen im Mittelstand

Wirtschafts-Staatssekretär Dr. Rapp stärkt Industrie den Rücken

Dr. Patrick Rapp 2.v.r. (Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg), Philipp Prechtl (Geschäftsführer, Koehler Innovative Solutions, links), Thorsten Erny (Landrat Ortenaukreis, 2.v.r.) und Dr. Stefan Karrer (Vorstand Technik, Koehler-Gruppe) (Quelle: Koehler-Gruppe)
Dr. Patrick Rapp 2.v.r. (Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg), Philipp Prechtl (Geschäftsführer, Koehler Innovative Solutions, links), Thorsten Erny (Landrat Ortenaukreis, 2.v.r.) und Dr. Stefan Karrer (Vorstand Technik, Koehler-Gruppe) (Quelle: Koehler-Gruppe)

Bei einem Besuch bei der Koehler-Gruppe in Oberkirch machte sich Dr. Patrick Rapp (Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg) ein Bild des Energiesektors im Mittelstand.

Er betonte die Notwendigkeit für schnelle und wirksame Reformen: „Die Wirtschaft und insbesondere der Mittelstand sind die Basis unseres Wohlstands. Gerade in der aktuell schwierigen Lage ist es oberste Aufgabe der Politik, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, damit unsere Unternehmen im internationalen Wettbewerb bestehen können“, meinte er. „Neben dem raschen Abbau von Bürokratie kommt es vor allem darauf an, dass Energie in Deutschland deutlich günstiger wird. Dazu sind die aktuell diskutierten und beschlossenen Entlastungen nur ein erster Schritt. Entscheidend sind die mittel- und langfristigen Weichenstellungen.“

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Landrat Thorsten Erny betonte, die Politik setze sich nach Kräften ein, Bedingungen zu schaffen, um Arbeitsplätze erhalten zu können: „Ein zentraler Aspekt, der darüber entscheidet, ob die deutsche Industrie zurück in die Erfolgsspur kommt ist, ob wir als Politik es schaffen, die Planbarkeit und damit Verlässlichkeit wieder herzustellen, die Erfolgsgarant für ‚made in Germany‘ war“, so Erny.

Dauerhafte Reduzierung der Energiepreise zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland

Im Rahmen des Besuchs betonten die Vertreter der Koehler-Gruppe, wie wichtig es für den deutschen Mittelstand ist, die Energiepreise in Deutschland für die energieintensive Industrie anzupassen, um wieder wettbewerbsfähig zu werden.

Dr. Stefan Karrer, Vorstand Technik bei der Koehler-Gruppe, machte deutlich: „Im internationalen Wettbewerb haben wir aufgrund der hohen Energiekosten am Produktionsstandort Deutschland einen massiven Wettbewerbsnachteil. Um Wertschöpfung und Arbeitsplätze hier sichern zu können, brauchen wir wieder verlässlich kalkulierbare Preise für Energie aus dem öffentlichen Netz zu international wettbewerbsfähigen Preisen.“ Der aktuell von der Bundesregierung angekündigte Industriestrompreis sei in der Summe für die energieintensive Industrie in Deutschland keine wirkliche Entlastung und ändere nichts an dem aktuell vorhandenen Wettbewerbsnachteil des Standort Deutschlands.

„Müssten wir heute die Entscheidung in den Aufbau unserer neuesten Produktionsanlage in Kehl, in die wir vor 6 Jahren rund 300 Millionen Euro investiert haben, noch einmal treffen, würde sie nicht mehr für den

Standort Deutschland ausfallen“, machte Dr. Karrer die Brisanz der Lage deutlich. Bei über 70 % Exportanteil müsse man sich mit internationalen Wettbewerbern messen und deren Produktionsbedingungen seien auf den Strompreis bezogen, der einen Großteil an den Entstehungskosten von Papier ausmacht, international weit attraktiver.

Wohlstand in unserem Land hängt untrennbar mit der Stärke der Industrie zusammen

Staatssekretär Rapp machte deutlich, dass die Politik mit Hochdruck daran arbeite, dass die Wirtschaft wieder in Schwung komme: „Wertschöpfung und gute Arbeitsplätze sollen hier in Baden-Württemberg entstehen, nicht anderswo. Eine starke Industrie ist die Voraussetzung dafür, dass wir uns gute Bildung, verlässliche Infrastruktur, Gesundheitsversorgung und einen leistungsfähigen Nahverkehr leisten können“, so Rapp.

Um die Industrie im Land wirksam zu unterstützen, brauche es dabei auch eine Europäi-schen Union, die offene Märkte verteidige und zugleich unfaire Wettbewerbspraktiken entschlossen begrenze. Schutzinstrumente der EU müssten schneller greifen, wenn Unternehmen mit deutlich niedrigeren Arbeitsstandards, Umweltauflagen oder staatlich verzerrten Preisen konkurrieren.

NXTGN als Inkubator für Innovation im Land

Im März 2025 wurde die Koehler-Gruppe neuer Anchor Partner bei NXTGN. Der Verbund verfolgt ein Ziel: eine erfolgreiche und innovative nächste Generation Mittelstand. Hierfür werden Startups, Wissenschaft und Wirtschaft gezielt vernetzt. Durch die Partnerschaft übernimmt die Koehler-Gruppe eine mitgestaltende Rolle und bringt sich thematisch in den Verbund ein, um gemeinsam mit der Wissenschaft passende Bedingungen für ein vitales Startup-Ökosystem zu schaffen. Im Fokus der Partnerschaft steht die Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft. Die Vertreter der Koehler-Gruppe, wie auch Staatssekretär Dr. Rapp, machten deutlich, wie wichtig die zentrale Innovationsplattform des Landes Baden-Württemberg für die Startup-Kultur im Land zur Förderung von Innovation seien.