Einheitliches Rahmenwerk für umweltbewusstes Drucken

Arbeitsgremium veröffentlicht globales Nachhaltigkeits-Manifest für Druckbranche

Mit dem neuen Sustainable Print Manifesto legt die globale Druckindustrie Umweltprinzipien für alle Segmente der Druckindustrie fest (Quelle: Bespoke)
Mit dem neuen Sustainable Print Manifesto legt die globale Druckindustrie Umweltprinzipien für alle Segmente der Druckindustrie fest (Quelle: Bespoke)

Ein branchenübergreifendes Arbeitsgremium hat das Sustainable Print Manifesto ins Leben gerufen — ein unabhängig entwickeltes, global ausgerichtetes Dokument, das einen praxisnahen und allgemein gültigen Rahmen bieten soll, um Nachhaltigkeit in allen Bereichen der Druckbranche voranzubringen.

Das Manifest soll gemeinsame Leitlinien schaffen, die nicht durch regionale Regulierung, einzelne Unternehmen oder technische Besonderheiten begrenzt sind, um Kooperation und kollektive Weiterentwicklung der Branche zu fördern.

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Der Rahmen richtet sich ausdrücklich an alle Teilbereiche der Druckindustrie — unabhängig von Verfahren oder Geschäftsmodell. Das schließt kommerziellen Druck, Verpackung, Großformat, Textilien, Label/Etiketten sowie industrielle Anwendungen mit ein.

Neun praxisnahe Prinzipien

Das Manifest benannt neun Grundprinzipien, die jede Organisation sofort übernehmen könne, ohne große Investitionen oder radikale Änderungen vornehmen zu müssen.

  • Gestaltung mit Zweckmäßigkeit: Design und Layout so optimieren, dass Materialverbrauch, Verschnitt und Abfall minimiert werden.
  • Auswahl besserer Materialien und Farben: Verwendung erneuerbarer, ungiftiger und recyclingfähiger bzw. wiederverwertbarer Materialien und Tinten.
  • Effiziente Produktion: Überproduktion und Fehler vermeiden; nur produzieren, was wirklich benötigt wird.
  • Veredelung (Finishing) nur bei echtem Mehrwert: Veredelungen nur einsetzen, wenn sie funktional oder qualitativ notwendig sind — bevorzugt recyclingfreundlich und trennbar.
  • Recycling betrieblicher Abfälle: Medien- und Verbrauchsmaterial-Reststoffe recyceln bzw. wiederverwenden.
  • Nutzung emissionsarmer oder erneuerbarer Energie: Umstieg auf Strom aus erneuerbaren bzw. emissionsarmen Quellen zur Reduktion des CO₂-Fußabdrucks.
  • Reduzierten Wasserverbrauch: Wasser-ressourcenschonende Prozesse und saubere, nachvollziehbare Ableitung bzw. Behandlung von Abwässern.
  • Ganzheitliches Lifecycle-Denken: Umweltbelastungen über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts hinweg berücksichtigen — von Rohstoffbeschaffung über Produktion und Transport bis Recycling/End-Of-Life.
  • Datenbasierte und transparente Kommunikation: Umwelt- und Materialauswirkungen sowie Nachhaltigkeitsmaßnahmen offen dokumentieren und kommunizieren.

Aufruf zur Beteiligung

Alle Druck- und Verpackungsdienstleister, Zulieferer, Marken, Hersteller und weitere Beteiligte entlang der Wertschöpfungskette sind eingeladen, das Manifest zu übernehmen — durch Lesen, Teilen, Umsetzen der Prinzipien oder formelle Unterstützung. Ziel sei, eine globale Gemeinschaft für nachhaltiges Drucken und Verpacken aufzubauen, die gemeinsam Wissen teilt und stetige Verbesserung vorantreibt. Das Dokument finden Sie hier.