Outreach- und Entwicklungsprogramme im Fokus

ABG fördert Frauen in der Ingenieurtechnik

Am 13. November veranstaltete ABG einen Women in Engineering Open Day. Eingeladen waren 20 Schülerinnen im Alter von 14 bis 16 Jahren aus zwei regionalen weiterführenden Schulen (Quelle: ABG)
Am 13. November veranstaltete ABG einen Women in Engineering Open Day. Eingeladen waren 20 Schülerinnen im Alter von 14 bis 16 Jahren aus zwei regionalen weiterführenden Schulen (Quelle: ABG)

A B Graphic International (ABG) verstärkt sein Engagement zur Verbesserung der Geschlechtervielfalt im Ingenieurwesen. Dazu setzt das Unternehmen auf eine Kombination aus gezielten Outreach-Initiativen, Programmen zur frühen Nachwuchsförderung sowie internen Entwicklungswegen zur Unterstützung von Frauen im Unternehmen.

Auf der CIPD Annual Conference am 5. November erläuterte Karen Robinson, Head of HR bei ABG, den aktuellen Handlungsbedarf bei der Geschlechterverteilung. Demnach seien lediglich 16,9 Prozent der Ingenieure im Vereinigten Königreich Frauen, wobei der Anteil im produzierenden Gewerbe noch geringer ausfalle. Robinson führte aus, dass weibliche Schülerinnen häufig bereits zwischen der fünften und elften Klassenstufe das Interesse an MINT-Fächern verlieren. Entsprechend müsse die Ansprache deutlich früher ansetzen.

Anzeige

„Wir können uns nicht darauf verlassen, dass sich die Talentpipeline von selbst schließt“, sagte Robinson. „Mädchen verlieren sehr früh den Bezug zu MINT-Fächern. Wenn wir eine vielfältigere Belegschaft erreichen wollen, müssen wir sichtbare Wege, zugängliche Qualifizierungsangebote und konkrete Begegnungen schaffen, die frühzeitig Vertrauen aufbauen.“

Zusammenarbeit mit HETA

Zur frühen Nachwuchsförderung arbeitet ABG eng mit der Humberside Engineering Training Association (HETA) zusammen. Deren Outreach-Programm umfasst mehr als 100 Schulaktivitäten pro Jahr und erreicht über 3.000 junge Menschen an Grund-, weiterführenden und berufsbildenden Schulen. Das Angebot beinhaltet praxisorientierte Aktivitäten, Berufsorientierung sowie die Vermittlung von Beschäftigungs- und Bewerbungskompetenzen. ABG ergänzt diese Maßnahmen durch eigene Tage der offenen Tür und ermöglicht Schülerinnen und Schülern Einblicke in die Produktionsumgebung.

Women in Engineering Open Day

Am 13. November veranstaltete ABG einen Women in Engineering Open Day. Eingeladen waren 20 Schülerinnen im Alter von 14 bis 16 Jahren aus zwei regionalen weiterführenden Schulen. Auf dem Programm standen Berichte von Mitarbeiterinnen über ihre beruflichen Werdegänge, ein Rundgang durch die Fertigung sowie Gespräche mit Ingenieurinnen und Ingenieuren über Tätigkeitsfelder und Karriereoptionen. Robinson erklärte, solche Formate könnten dazu beitragen, bestehende Vorstellungen zu hinterfragen. Durch den direkten Kontakt mit Frauen in technischen Funktionen könnten sich Schülerinnen eher vorstellen, selbst einen entsprechenden Berufsweg einzuschlagen.

Internes Entwicklungsprogramm „Elevate“

Parallel zu den externen Aktivitäten investiert ABG in die Weiterentwicklung eigener Mitarbeiterinnen. Das interne Programm „Elevate“ zielt darauf ab, weibliche Beschäftigte zu qualifizieren und strukturierte Übergänge in technische Funktionen zu ermöglichen. Das auf zwölf Monate angelegte Programm beginnt mit praktischen Einsätzen und individuellem Coaching. Daran schließen sich wiederholende Aufgaben, Schulungen zu elektrotechnischen Grundlagen sowie die Erstellung eines persönlichen Entwicklungsplans an. Regelmäßige Fortschrittsgespräche und begleitendes Mentoring sollen die Teilnehmenden dazu befähigen, am Ende des Programms eigenständig im technischen Umfeld zu arbeiten. Robinson zufolge gehe es bei Elevate darum, bestehende Hürden abzubauen und die fachliche sowie persönliche Sicherheit für technische Laufbahnen zu stärken.

Weitere Schritte geplant

Nach Angaben des Unternehmens soll Elevate künftig auf weitere technische und funktionale Bereiche ausgeweitet werden. Zudem plant ABG, die Kooperationen mit Schulen zu intensivieren und sich stärker an HETA-geführten Initiativen zu beteiligen. Auch zusätzliche Women-in-Engineering-Veranstaltungen sind vorgesehen. „Die Dynamik nimmt zu“, so Robinson. „Um nachhaltige Veränderungen zu erreichen, müssen wir den Zugang weiter öffnen, Partnerschaften vertiefen und sicherstellen, dass Frauen – ob als Schülerinnen oder Mitarbeiterinnen – Ingenieurberufe als realistische Option wahrnehmen.“