Eine Menge Austausch, Trends und Kontakte

Digital Printing Summit 2025 begeistert in Dortmund

Eröffnet wurde der Event durch Prof. Dr. Volker Jansen (HdM Stuttgart), der unter dem Motto „Unplugged – Ein Blick in die Zukunft“ die besonderen Chancen gedruckter Medien im Spannungsfeld digitaler Transformation beleuchtete.
Eröffnet wurde der Event durch Prof. Dr. Volker Jansen (HdM Stuttgart), der unter dem Motto „Unplugged – Ein Blick in die Zukunft“ die besonderen Chancen gedruckter Medien im Spannungsfeld digitaler Transformation beleuchtete.

Der Signal Iduna Park in Dortmund verwandelte sich am 10. und 11. September 2025 in ein Zentrum für Wissenstransfer, Networking und Inspiration: Der zweite Digital Printing Summit brachte über 150 Experten und Führungskräfte aus der Druckindustrie zusammen – und begeisterte mit einer gelungenen Mischung aus Keynotes, Praxisberichten, Panel-Diskussionen, Masterclasses und Networking-Formaten. Nach dem erfolgreichen Auftakt im Vorjahr setzte der DPS in diesem Jahr den Schwerpunkt auf Digitalisierung und Strategiethemen.

Eröffnet wurde der Event durch Prof. Dr. Volker Jansen (HdM Stuttgart), der unter dem Motto „Unplugged – Ein Blick in die Zukunft“ die besonderen Chancen gedruckter Medien im Spannungsfeld digitaler Transformation beleuchtete. Direkt im Anschluss präsentierte Bernhard Niemela (Deutscher Drucker/print.de) aktuelle Marktzahlen und Investitionstrends der Druckindustrie. Ein besonderes Highlight war anschließend das Podiumsgespräch mit Dr. André Schröer (Pentapart) und Guido Wienzek (ppm Fulda) über Investorenbeteiligungen in der Druckbranche.

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Druckereimanager berichten über Transformationen

Max Spies von der O/D Group zeigte, wie sein Unternehmen die Rolle eines klassischen Druckdienstleisters hinter sich gelassen und datengetriebene Geschäftsmodelle aufgebaut hat. Programmatic Printing, personalisierte Mailings mit KI-Unterstützung oder das Marketingportal „SMiLE“ verdeutlichen, dass O/D heute Print in digitale Kommunikationsstrategien integriert. Entscheidend sei dabei, so Spies, die schnelle Reaktionsfähigkeit in Projekten – denn Time-to-Market sei zum Schlüsselfaktor geworden.

Einen anderen Blick präsentierte Axel Schreiner, Geschäftsführer von Pinsker Druck und Medien. Durch den Einstieg von Arcus Capital sei das Unternehmen Teil einer größeren Gruppe geworden, die strategisch wächst und Synergien nutzt. Schreiner machte deutlich, dass Investoren nicht nur Kapital, sondern auch Professionalität und Strukturen in die Unternehmen bringen. Für Pinsker bedeutet das: moderne Managementsysteme, klar organisierte Teams und eine konsequente Ausrichtung auf Zukunftsmärkte.

Für Jerome Muszy, Geschäftsführer der Druckerei Bender, stand die Erweiterung ins Verpackungsgeschäft im Vordergrund. Mit der neuen Marke nexopack.de hat sich Bender in die Faltschachtelproduktion hineinentwickelt. Muszy erklärte, dass eine klare Markenstrategie entscheidend sei: Während Bender weiterhin das klassische Akzidenzgeschäft bedient, richtet sich nexopack.de gezielt an Kunden, die Wert auf Individualisierung, Schnelligkeit und Nachhaltigkeit legen – und damit neue Märkte eröffnen.

Auch die Sichtweise der Zulieferer spielte beim Digital Printing Summit eine zentrale Rolle. In einer lebhaften Diskussionsrunde schilderten Frank Siegel (Obility), Mark Hartwig (Igepa) und Peter Voigt (Postpress Alliance/baumannperfecta), wie sie die Digitalisierung der Branche einschätzen – und wie sie Druckereien auf diesem Weg unterstützen können.

Frank Siegel betonte, dass effiziente Prozesse ohne Digitalisierung nicht mehr denkbar seien. Während die Vorstufe in vielen Betrieben schon seit Jahren digitalisiert sei, gehe es heute vor allem um die Geschäftsprozesse – und hier zeige sich noch ein deutlicher Nachholbedarf, gerade im Mittelstand. ERP-Systeme und automatisierte Workflows seien die Grundlage, um profitablen Digitaldruck betreiben zu können.

Einen praktischen Blick auf die Lieferkette brachte Mark Hartwig ein. Für die Igepa bedeutet Digitalisierung nicht nur die Optimierung eigener Prozesse, sondern auch neue Services für Druckereien. Automatisierte Bestellprozesse, digitale Plattformen und Schnittstellen, Webshops sowie datenbasierte Services seien heute zentrale Werkzeuge, um den Kunden die Arbeit zu erleichtern. Mit dem neuen Angebot printmypax, bei dem Wellpappbögen digital bedruckt werden, eröffne Igepa ihren Kunden zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten.

Den Blick auf die Weiterverarbeitung steuerte Peter Voigt bei, der die Postpress Alliance vertrat. Er machte deutlich, dass gerade in diesem Segment Automatisierung unverzichtbar geworden sei, um dem steigenden Kostendruck und den immer kleineren Auflagen zu begegnen. Anhand der vollautomatisierten Schüttelanlage BASA zeigte er, wie durchgängige Lösungen – vom gedruckten Stapel bis zum fertigen Nutzen auf der Palette – erhebliche Effizienzgewinne ermöglichen.

Gemeinsam gaben die drei Experten den Teilnehmern konkrete Tipps an die Hand: Wer frühzeitig in vernetzte Systeme, offene Schnittstellen und digitale Workflows investiert, verschafft sich klare Wettbewerbsvorteile.

Für große Aufmerksamkeit sorgte der Vortrag von Marco Parrillo (Ebner Media Group), der anhand von Live-Cases aufzeigte, wie KI bereits heute Umsatz, Strategie und Geschäftsentwicklung beeinflusst. Die vielen Fragen aus dem Publikum zeigten, wie virulent dieses Thema in den Druckereien ist.

Abgerundet wurde dieser Praxisblock durch Antonio Javier Perez Vigo von der Schreiner Group, der eindrucksvoll darstellte, wie Künstliche Intelligenz in industriellen Produktionsprozessen eingesetzt wird. Für die Hightech-Druckerei mit Standorten in Deutschland, den USA und China ist KI längst mehr als ein Experimentierfeld. Sie wird genutzt, um Produktionsdaten in Echtzeit auszuwerten, Anomalien frühzeitig zu erkennen und die gesamte Prozesskette effizienter zu gestalten. Perez Vigo machte deutlich, dass KI nicht nur ein Trend, sondern ein echter Effizienzhebel für die Produktion ist – und damit zu einem zentralen Faktor für Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherung.

Networking im Stadion

Neben den inhaltlichen Sessions bot der Summit zahlreiche Gelegenheiten zum Austausch – etwa beim neuen Kollegenabend „Print & Connect“ mit Stadionführung und Networking. Vertiefende Gespräche konnten die Teilnehmer an den Ständen von folgenden Ausstellern führen: CloudLab, Kyocera, Igepa​, Obility​, Postpress Alliance​, HP, Fujifilm​, Vliesstoff Kasper​, Antalis​, Locr​, Binderhaus​, Sylvamo​, Contiweb​ und We.Love.Print. In den begleitenden Masterclasses gab es konkrete Anwendungen.

Die Resonanz war äußerst positiv: Die Experten und Führungskräfte nutzten die Gelegenheit, sich intensiv über die Zukunft der Druckindustrie auszutauschen. „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ – mit diesem Fußball-Zitat kündigte Bernhard Niemela den Digital Printing Summit, der sich als feste Plattform der Branche etabliert hat, auch für 2026 an.