Die aktuelle Analyse

Der Papierabsatz in Deutschland ist stark rückläufig

Quelle: Apenberg & Partner, Print Business Consultants

Die Menge an Papier, die Papierfabriken in Deutschland für den Absatz produzieren, sinkt seit 2021. Diese Entwicklung ist bei Wellpappenrohpapier, Grafischen Papier sowie bei Papieren und Pappen für Faltschachteln zu erkennen. Ein Beitrag von Apenberg & Partner, Print Business Consultants, Hamburg

Die Preise für Papier (hier repräsentiert durch den Wert pro Tonne des zum Absatz produzierten Papiers) sind 2023, verglichen mit 2022 zurückgegangen. Teilweise, wie beim Wellpappenrohpapier, sehr deutlich. Dort ist der Preis auf das Niveau von 2021 gesunken. Der Preis für grafische Papiere ist im Vergleich zu 2022 nur minimal zurückgegangen (-4 Prozent). Dieser Umstand ist jedoch unter anderem darauf zurückzuführen, dass der Preis von ungestrichenem Papier im Vergleich zu 2022 gestiegen ist und der Preis aller anderen Sorten zurückgegangen ist.

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Seit 2015 ist der Absatz von grafischen Papieren rückläufig.

Wurden 2015 noch insgesamt knapp 8,6 Millionen Tonnen grafisches Papier (blauer Graph) abgesetzt, so waren es in 2023 nur noch knapp 5,0 Millionen Tonnen (-41 Prozent). Insbesondere in der Zeitspanne von 2021 bis 2023 ist Absatz um circa ein Drittel zurückgegangen von 7,3 Millionen Tonnen auf 5,0 Millionen Tonnen.

Der Absatz von Wellpappenrohpapier ist im Zeitraum von 2015 bis 2021 stark gestiegen (+40 Prozent). In den darauffolgenden Jahren (2022 und 2023) ist der Absatz leicht zurückgegangen (-6 Prozent).

In der Zeitspanne von 2015 bis 2021 ist der Absatz von Wellpappenrohpapier (roter Graph) von circa 6,4 Millionen Tonnen um 2,6 Millionen Tonnen auf knapp 9,0 Millionen Tonnen gestiegen. Seit 2021 ist der Absatz von Wellpappenrohpapier dann wieder um circa 0,5 Millionen Tonnen, auf 9,4 Millionen Tonnen in 2023, gefallen.

Apenberg Chart 2

 

Auch der Absatz von Papier und Pappe für Faltschachteln ist seit 2021 rückläufig.

Der Absatz von Papier und Pappen für Faltschachteln (grüner Graph) war von 2015 bis 2021 nahezu konstant (+16 Tausend Tonnen). Seit 2021 ist der Absatz jedoch um 79 Tausend Tonnen auf 449 Tausend Tonnen gesunken.

Die durchschnittlichen Preise von Papier und Pappen sind im Jahr 2023 in allen Segmenten im Vergleich zu 2022 zurückgegangen.

Die Preisentwicklung aller drei Segmente zeigt eine ähnliche Entwicklung. Bis 2018 sind die Preise pro Tonne leicht gestiegen. In der Folge waren die Preise bis 2020 leicht rückläufig, bis 2022 die Preise stark angestiegen sind. Im Jahr 2023 sanken die Preise aller drei Segmente wieder unter das Niveau von 2022.

Papier und Pappen für Faltschachteln (grüner Graph) sind im Vergleich zu grafischen Papieren und Wellpappenrohpapier am teuersten. 2023 hat eine Tonne durchschnittlich 1.123 Euro gekostet. Im Vergleich zu 2015 ist das ein Anstieg von knapp 30 Prozent.

Der Preis für Wellpappenrohpapiere (roter Graph) ist 2023 im Vergleich zu 2022 mit circa 31 Prozent am stärksten zurückgegangen. Mit einem Preis pro Tonne von 473 Euro lag der Preis 2023 sogar knapp unter dem Wert von 2021 (496 Euro pro Tonne).

Mit einem durchschnittlichen Preis von 974 Euro pro Tonne ist der Preis von grafischem Papier (blauer Graph) lediglich um vier Prozent im Vergleich zu 2022 zurückgegangen. In 2022 war der Preis noch um gut 37 Prozent auf 1.014 Euro gestiegen.

Quelle: Apenberg & Partner, Print Business Consultants
Quelle: Apenberg & Partner, Print Business Consultants

Der Absatz von Zeitungsdruckpapier (CAGR15-23 – 9,6 %) und LWC-Papier (CAGR15-23 -10,0 %) ist besonders stark rückläufig.

Der Absatz von grafischen Papieren ist von 2022 auf 2023 um ein Viertel auf knapp 5,0 Millionen Tonnen zurückgegangen. Insbesondere der Absatz von Papieren für Druckprodukte mit hoher Auflage, Zeitungsdruckpapier (rote Blöcke; -33 Prozent) und LWC-Papier (beige Blöcke; -31 Prozent), ist in diesem Zeitraum stark zurückgegangen. Bereits in den Jahren zuvor waren beide Papiersorten stark rückläufig. Der Absatz von Zeitungsdruckpapier ist von 2015 bis 2023 jährlich um durchschnittlich 9,6 Prozent zurückgegangen, der von LWC-Papier im gleichen Zeitraum um 10,0 Prozent.

Ungestrichene, holzfreie Papiere (grüne Blöcke; u.a. Offsetpapier) waren 2023 die Kategorie mit der höchsten Absatzmenge (1,1 Millionen Tonnen). Holzhaltige Papiere, gestrichen (hellblaue Blöcke) und ungestrichen (hellgrüne Blöcke) waren 2023 mit einer Absatzmenge von jeweils knapp über 900 Tausend Tonnen die Kategorien mit der dritt- und vierthöchsten Absatzmenge. Mit einem Absatz von 527 Tausend Tonnen waren gestrichene, holzfreie Papiere (blaue Blöcke; u.a. Bilderdruckpapier) die Kategorie mit dem geringsten Absatz im Jahr 2023.

Quelle: Apenberg & Partner, Print Business Consultants
Quelle: Apenberg & Partner, Print Business Consultants

Die Preise der einzelnen grafischen Papiere sind 2023 niedriger als im Jahr 2022. Einzige Ausnahme bilden die gestrichenen Papiere (holzfrei und holzhaltig), deren Preise auch 2023 gestiegen sind.

Bis zum Jahr 2022 verlief die Preisentwicklung der verschiedenen grafischen Papiere ähnlich. Bis 2019 sind die Preise leicht gestiegen, dann bis 2021 leicht gesunken. Im Jahr 2022 stiegen die Preise um durchschnittlich 37 Prozent. 2023 ist der Preis von Zeitungsdruckpapier, LWC-Papier und gestrichenen Papieren wieder zurückgegangen. Der Preis von ungestrichenen Papieren ist noch einmal angestiegen (holzfrei +6,2 Prozent; holzhaltig +2,8 Prozent).

Holzfreie Papiere (gestrichen und ungestrichen) sind die teuersten Papiersorten.

2023 kostete eine Tonne holzfreies, ungestrichenes Papier durchschnittlich 1.467 Euro. 2015 lag der Preis noch bei circa 882 Euro (-60 Prozent). Der Preis für holzfreies, gestrichenes Papier ist von durchschnittlich 734 Euro im Jahr 2015 um 33 Prozent auf 973 Euro gestiegen. Zeitungsdruckpapiere (roter Graph) und LWC-Papiere (beiger Graph) sind neben gestrichenem, holzhaltigem Papier (hellblauer Graph) die günstigsten Papiersorten.