Aus der Praxis

Druckerei Heinen – Lesko-Convertingsystem eröffnet neue Möglichkeiten

Von links nach rechts: Michal Karbownik, Service Manager Lesko Engineering, Jürgen Heinen, Lukas Heinen, Jochem Heinen, Holger Grundmann, Geschäftsführer Grafische Systeme GmbH
Von links nach rechts: Michal Karbownik, Service Manager Lesko Engineering, Jürgen Heinen, Lukas Heinen, Jochem Heinen, Holger Grundmann, Geschäftsführer Grafische Systeme GmbH (Quelle: Grafische Systeme)

Nachdem das Hochwasser im Erftkreis auch die Druckerei Heinen in Mitleidenschaft gezogen hatte, investiert das Unternehmen nun in neue Technik. Die jüngste Installation eines modernen Lesko-Convertingsystems eröffnet neue Möglichkeiten.

Die Vorgeschichte der komplexen Konvertiermaschine, die Grafische Systeme soeben bei der Druckerei Heinen GmbH in Bad Münstereifel installiert hat, ist etwas länger als gewöhnlich. Am Anfang stand die Anfrage nach mehrlagigen Etiketten, die an die Druckerei Heinen gestellt wurde und der Wunsch, diese in größeren Mengen selbst produzieren zu können. Mit der vorhandenen Konfektioniermaschine aus dem Hause Lesko Engineering war man sehr zufrieden, diese verfügte jedoch nicht über eine entsprechende Ausstattung und ließ auch die Aufrüstung damit nicht zu.

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Modular und umfangreich ausgestattet

So fiel die Entscheidung, in eine neue Maschine zu investieren, die eine größtmögliche Flexibilität für die Herstellung unterschiedlichster Endprodukte haben sollte. Dass diese wiederum von Lesko gebaut werden sollte, stand von vornherein fest. Sie wurde modular mit Flexowerk, Laminierstation, Stanzwerk und Längsschneider konfiguriert. Das UV-Flexowerk verfügt über eine Registersteuerung zum passergenauen Eindruck und eine Delam-Relam-Einheit, mit deren Hilfe Neutralisation auf die Leimschicht aufgebracht werden kann. Zum Zusammenführen der Multilayer ist auch die Laminierstation registergesteuert und hat eine zusätzliche Bahnkantensteuerung. Das Stanzwerk kann semirotativ vorgedruckte Etiketten stanzen und vollrotativ Blankoetiketten herstellen. Die Längsschneideeinheit ist mit pneumatischen Scherenschnittmesern ausgestattet. Zum Aufwickeln hat der Bediener die Wahl zwischen einem Semiturret mit 2 Spindeln oder einer Einzelwickelwelle für größere Rollen.

Die Werksabnahme der Maschine bei Lesko fand am 13. Juli 2021 per Videokonferenz statt und die Unternehmerfamilie Heinen freute sich darauf, kurzfristig mit der Produktion neuer Etikettenvarianten starten zu können. 48 Stunden später war die Lage eine völlig andere. Das katastrophale Hochwasser der Erft war auch in die Betriebsräume der Druckerei Heinen eingedrungen, es gab dort keine funktionsfähige Maschine mehr und auch das Firmengebäude war stark in beschädigt. Nach dieser Katastrophe war es lange Zeit nicht möglich, die neue Konvertiermaschine zu installieren, da zunächst wieder eine Infrastruktur – angefangen mit der Stromversorgung – geschaffen und eine umfangreiche Renovierung der Räume vorgenommen werden musste.

Optimierte Technologie

Es erwies sich als glücklicher Umstand, dass die neue Lesko-Maschine noch nicht zum Versand gebracht worden war und solange bei Lesko stehen bleiben konnte, bis in den ersten Wochen dieses Jahres die Produktion bei der Druckerei Heinen wieder angelaufen ist. Die moderne Technologie soll mit bequemen und flexiblen Arbeitsprozessen optimiert werden. Dazu konnte Grafische Systeme der Druckerei Heinen noch mit weiteren Geräten helfen: an die Konfektioniermaschine wurde ein Lundberg TrimCutter TC80 zum Absaugen und Häckseln der Randstreifen angeschlossen und ein weiterer TrimCutter steht für die neue Flexodruckmaschine (Installation voraussichtlich im April) bereit. Alle benötigten Rollenkerne werden nach Bedarf mit einem halbautomatischen Kerneschneider selber geschnitten. Eine weitere Konfektioniermaschine von Lesko zum einfachen Umwickeln und Längsschneiden wird noch dazukommen. Zusätzlich liefert die Firma Grafische Systeme Schischke in einigen Wochen noch einen digitalen Plotter Duoblade WX 2. Mit diesem kann die Druckerei Heinen klein- und mittelauflagige Rollenetiketten digital konfektionieren ohne Stanzwerkzeuge anfertigen zu müssen.

Verlässliche Partner für den Neubeginn

„Nach der existenzbedrohenden Hochwasserkatastrophe in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 hatten wir uns nach den ersten Schockmomenten für einen Neuanfang unserer Druckerei entschieden und mussten verlässliche Partner für diesen Wiederaufbau suchen“ so Jochem Heinen. Sein Bruder Jürgen Heinen (beide Geschäftsführer der Druckerei Heinen GmbH) ergänzt: „Und in der Firma Grafische Systeme Schischke haben wir diesen Partner gefunden. Vor allem die für uns mutmachende und fachlich sehr gute Beratung durch Herrn Grundmann hat uns sehr geholfen. Wir freuen uns schon jetzt darauf, wenn alle Maschinen bei uns installiert sind und wir endlich wieder anfangen können, selber zu produzieren.“