Starker Rückgang bei Druckfarben-Absatz

Entwicklungen in der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie

Entwicklungen in der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie. Der Druckfarben-Absatz ist 2023 stark zurückgegangen (Quelle: VdL)
Entwicklungen in der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie. Der Druckfarben-Absatz ist 2023 stark zurückgegangen (Quelle: VdL)

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland insgesamt 1,47 Millionen Tonnen Lacke, Farben und Druckfarben abgesetzt, was einem Rückgang von etwa drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

„Für das laufende Jahr wird ein weiterer Rückgang um zwei Prozent auf 1,44 Millionen Tonnen erwartet“, wie Peter Jansen, der Präsident des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL), auf der Jahreswirtschaftskonferenz des Verbands mitteilte. Besonders der Absatz von Druckfarben verzeichnete 2023 einen starken Rückgang um rund 13 Prozent.

Anzeige

Der Umsatz mit Lacken, Farben und Druckfarben, die in Deutschland verkauft wurden, stieg im Jahr 2023 inflationsbedingt um knapp zwei Prozent auf 6,1 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Auch für das laufende Jahr prognostiziert der VdL einen leichten Anstieg um ein Prozent auf 6,2 Milliarden Euro. Neben einem schwachen Inlandsmarkt gab es auch einen deutlichen Rückgang der Exporte um 11,3 Prozent auf nur noch 774.000 Tonnen.

Rückgang um 13 Prozent

Der Absatz von Druckfarben in Deutschland ging im Jahr 2023 weiter stark zurück, wobei 183.000 Tonnen verkauft wurden, was einem Rückgang von knapp 13 Prozent entspricht. Der Umsatz mit Druckfarben im Inland sank um rund 10 Prozent auf 810 Millionen Euro. Sowohl Publikations- als auch Verpackungsdruckfarben verzeichneten deutliche Einbußen. Aufgrund der anhaltend schwachen Konjunktur werden für das laufende Jahr weiterhin rückläufige Entwicklungen in Menge und Wert um etwa 3,5 Prozent erwartet.

Die Unternehmen stehen vor erheblichen Belastungen durch Vorschriften, Berichtspflichten und bürokratische Regelungen aus Brüssel und Berlin, was den wirtschaftlichen Fortschritt und Innovationen behindert. Diesbezüglich betonte der Hauptgeschäftsführer des VdL, Dr. Martin Kanert, die Notwendigkeit von Bemühungen zur Reduzierung der Bürokratie und zur Verbesserung der Rechtsetzung sowohl in Deutschland als auch in Europa.

Kritische Begleitung

Auch im EU-Wahljahr 2024 bleiben die Themen des Green Deals für die Mitglieder und den Verband von entscheidender Bedeutung. Kanert betonte, dass trotz der Absicht der EU-Kommission zu Beginn der Legislaturperiode, nicht alle Initiativen in regulative Maßnahmen umgesetzt wurden. Entscheidende Rechtsetzungsvorhaben stehen noch aus und werden vom VdL auch nach der Wahl zum Europaparlament kritisch begleitet.

Der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. (VdL) vertritt über 200 hauptsächlich mittelständische Lack-, Farben- und Druckfarbenhersteller in Deutschland. Über 90 Prozent des Industriezweigs sind im VdL organisiert. Die Branche erzielte 2023 einen Umsatz von rund 9 Milliarden Euro und beschäftigt etwa 25.000 Mitarbeiter.