Das aktuelle Interview

3 Fragen an … Hansruedi Nef

Hansruedi Nef, Product Manager EMEA BU Narrow Web bei Siegwerk
Hansruedi Nef, Product Manager EMEA BU Narrow Web bei Siegwerk

Im Interview spricht Hansruedi Nef, Siegwerk, über zentrale Innovationen und Herausforderungen für nachhaltige Druckfarben. Er erläutert, wie technologische Entwicklungen und die Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette die Branche prägen.

Welche Innovationen und Entwicklungen im Bereich umweltfreundlicher und nachhaltiger Druckfarben sehen Sie als entscheidend für die Zukunft der Branche?

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Hansruedi Nef: Zu den zentralen Entwicklungen bezüglich Nachhaltigkeit zählt u.a. LED-UV: Die quecksilberfreie Technologie überzeugt durch eine hohe Energieeffizienz, eine geringe Wärmeentwicklung und eine ausbleibende Ozonbildung. Darüber hinaus spielt die Entwicklung deinkbarer und retentiver Farbsysteme eine bedeutende Rolle. Letztere sind z.B. ideal für Etiketten auf Mehrwegflaschen. Entscheidend für nachhaltige Fortschritte bleibt aber vor allem eines: die enge Kooperation entlang der Wertschöpfungskette.

Wie reagieren Sie als Farbhersteller auf die steigenden Anforderungen an Farbqualität und Verdruckbarkeit bei gleichzeitig wachsendem Umweltbewusstsein?

Nef: Es geht vor allem darum, Kompetenzen in den relevanten Bereichen kontinuierlich zu stärken. So haben wir z.B. ein Circular Economy Hub gegründet und unsere Kapazitäten im Analytikbereich weiter ausgebaut. In unserem Druckcenter können neue Entwicklungen unter praxisnahen Bedingungen geprüft werden, einschließlich neuartiger Dual-Cure Systeme. Ein enger Austausch mit unseren Kunden ist hierbei der Schlüssel, um stets die bestmögliche Lösung für den individuellen Bedarf entwickeln zu können.

Welche Herausforderungen stellen sich bei der Entwicklung neuer Farben, insbesondere im Hinblick auf die Maschinen-Automatisierung und die Integration in moderne Druckprozesse?

Nef: Schwierige Frage. Bei LED-UV z.B. findet ja nicht nur ein Farb- sondern vielmehr ein Technologiewechsel statt. Somit müssen auch Arbeitsabläufe angepasst werden. LED-UV-Farben reagieren z.B. viel empfindlicher auf Tageslicht als konventionelle UV-Farben. Damit die Umstellung so reibungslos wie möglich gelingt, stehen unsere Spezialisten stets mit Tipps und Tricks zur Seite. Unterstützt wird dies durch ein breites Partnernetzwerk von Druckmaschinenherstellern bis hin zu Drucksubstrat-Lieferanten.