Converting – weiter im Aufwind?

Digicon 3 von ABG
Die Digicon 3 von ABG bietet große Veredelungsvielfalt (Quelle: H. Knott)

Etiketten werden derzeit immer stärker veredelt. Stanzen, Prägen, Lackieren – das sind nur einige der genutzten Möglichkeiten. Doch hält der derzeitige Trend zur nachträglichen Veredelung der Etikettenbahn an? Auf der Labelexpo Europe 2019 werden wir sicher einige Antworten finden – von Herbert Knott.

Mit Converting wird jegliches Umsetzen, Umwandeln, Verwandeln, Verändern beschrieben. In Druckereien bezeichnet man mit Converting die Weiterbearbeitung der Etikettenbahn oder des Druckproduktes nach dem eigentlichen Druckvorgang und außerhalb der Druckmaschine. Dies können das Schneiden der mehrnutzig gedruckten Etikettenbahn in Einzelrollen und das Ablängen auf die vom Kunden gewünschte Etikettenzahl sein, aber auch hochkomplexe Veredelungsschritte und eine weitreichende Qualitätskontrolle umfassen.

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Converting und die Kernaufgaben

Nicht wenige Etikettendrucker gehen davon aus, dass auf der Druckmaschine in jedem Fall ein Druckergebnis produziert wird, das auch dem Kunden so verkauft werden kann. Mit Inline-Längsschneiden und Turretwickler verlassen Endkunden-geeignete Rollen die Druckmaschine. Die Zeit- und Arbeitskraft-Einsparung sind gewaltige Argumente dafür, so zu handeln. Bei höher angesiedelten Kundenansprüchen an Veredelungsschritte und Qualitätsvorstellung ist dieser Weg allerdings nicht zielführend.

Die Rotocontrol DT 440 ist im Markt etabliert (Quelle: H. Knott)

Als Kernaufgabe werden im Converting aus den Produktionsrollen Einzelrollen auf den gewünschten Rollenkern in vorgegebener Menge an Etiketten oder Lauflänge und in der richtigen Wickel- und Spenderichtung hergestellt. Das Teilen der gedruckten Bahn in Einzelrollen mit bestimmten Etikettenmengen geschieht mittels Rasiermesserschnitt, mit Quetschmessern oder durch Scherenschnitt. Auf modernen Anlagen ist die Bearbeitungsbahnspannung von der Aufwickelspannung getrennt, damit auf unterschiedliche Anforderungen wie z.B. für weichfließende Kleber eingegangen werden kann.

„Ab hier kontrolliert der Kunde“ mahnen Hinweise in manchen Converting-Abteilungen und damit kommt man häufig nicht umhin, die Rollen auf fehlende Etiketten und Abweichungen im Druckbild zu prüfen. Diese Aufgabe kann mit den unterschiedlichsten technischen Hilfsmitteln bewältigt werden.

 Die Kontrolleure

Anstrengend und ermüdend, aber leider auch heute noch genutztes Hilfsmittel der Qualitätskontrolle, ist das Stroboskop-Beobachtungsgerät. Ein Stroboskop beleuchtet mittels einer an die Bahnlaufgeschwindigkeit angepassten, getakteten Blitzfolge die gedruckte Etikettenbahn. Die Etikettenbahn scheint sich dadurch nicht zu bewegen, das Druckbild „steht“ und ermöglicht eine rein optische Kontrolle des beleuchteten Bereichs. Der Bediener muss dabei die Druckqualität hinsichtlich Druck-Passer, Stanz-Passer, Butzen, Farbspritzer, Farbabweichungen, Matrixresten und fehlende Etiketten kontrollieren, bewerten und aussondern. Das ist unzeitgemäß und extrem unsicher. [9697]

Etiketten-Labels zum Download

Den vollständigen Artikel finden Sie in der aktuellen Ausgabe 4/2019 der Etiketten-Labels. Diese können in unserem Shop auf www.etiketten-labels.de herunterladen. Eine Möglichkeit zum Abonnement der Print-Version, der Mini-Version mit 3 Ausgaben zum Kennenlernen oder der Online-Version mit Digitalabo finden Sie hier: https://etiketten-labels.com/shop/abos/