Nachhaltigkeit im digitalen Etikettendruck

Die Inkjet-Etiketten-Digitaldruckmaschine der SAI-Serie von Screen zeichnet sich insbesondere durch eine ausgezeichnete Farbwiedergabe und niedrigen Energieverbrauch aus (Quelle: Screen)
Die Inkjet-Etiketten-Digitaldruckmaschine der SAI-Serie von Screen zeichnet sich insbesondere durch eine ausgezeichnete Farbwiedergabe und niedrigen Energieverbrauch aus (Quelle: Screen)

Auch bei Etikettendruckereien steht Nachhaltigkeit zunehmend im Vordergrund. Dies gilt nicht nur hinsichtlich der jeweiligen Produkte, sondern auch im Zusammenhang mit Investitionen in Druckmaschinen und der Auswahl von Druckfarben oder Substraten. Angetrieben durch die drängenden Forderungen der Verbraucher wie auch der staatlichen Vorschriften arbeitet die gesamte Branche daran, Aspekte von Nachhaltigkeit und Umweltschutz noch weiter in den Vordergrund zu stellen. Als Hersteller von Drucksystemen unterstützt Screen diese zukunftssichernden Bemühungen.Von Ansgar Wessendorf*

Logo_Green-Label-Printing klein 200 pixel hoch„Nachhaltigkeit ist einer der größten globalen Trends, und das aus gutem Grund“, sagt Taishi Motoshige, Marketing Director bei Screen Europe. „Wir bei Screen wissen, dass globale Umweltkrisen wie die Erderwärmung und die Vermüllung der Meere Schlüsselthemen sind, die eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft beeinflussen. Deshalb bemühen wir uns nach Kräften, Geschäftsaktivitäten zu fördern, die darauf abzielen, eine Umwelt zu erhalten, die sowohl für die Menschen als auch für den Planeten freundlich ist.“ Im Bereich der Drucktechnologie konzentrieren sich die Entwicklungen von Screen auf den Inkjet-Druck. In diesem Zusammenhang wird beispielsweise  wasserbasierten und UV-härtenden Tinten den Vorrang eingeräumt, deren Zusammensetzung den einschlägigen Vorschriften zur Lebensmittelsicherheit entsprechen.

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92% grün

Seit über einem Jahrzehnt arbeitet Screen kontinuierlich an der Verbesserung der Umweltverträglichkeit seiner Produkte. Zu Beginn dieser Aktivitäten im Jahr 2011 und in Reaktion auf die immer drängenderen Marktforderung nach energiesparenden Produktionsanlagen überarbeitete das Unternehmen als Reaktion die Kriterien für die Umweltverträglichkeit seiner Produkte.

“Im Bereich der Drucktechnologie konzentrieren sich die Entwicklungen von Screen auf den Inkjet-Druck.”

Als erste konkrete Maßnahme und entsprechend der Definition nach SEMI-S231 für „Aquivalente Energie“ fügte Screen seinen Bewertungskriterien das Stromverbrauchsäquivalent von Abgasen sowie von Reinstwasser, Stickstoff und anderen Hilfsstoffen hinzu. Diese Neubewertung der Umweltverträglichkeit von Produkten ermöglichte Screen die Erstellung von Ökoprofile auf Basis interner Standards. Diese Maßnahmen erwiesen sich als derart erfolgreich, dass bereits seit Anfang 2020 insgesamt 92% des gesamten Nettoumsatzes der Screen-Gruppe mit „grünen Produkten“ erwirtschaftet wurde.

Dazu Taishi Motoshige, Marketing Director bei Screen Europe: „Wir bewerten die Umweltbewertungen unserer Neuentwicklungen im Vergleich zu Benchmark-Produkten anderer Hersteller. Dabei wurde eine Verringerung des Energieverbrauchs um 25% und mehr als Referenzmarke herangezogen.“

Als Ergebnis dieser nachhaltigkeitsrelevanten Neubewertung erreicht beispielsweise die Digitaldruckmaschine Truepress Jet L350UV+LM von Screen im Vergleich zu ihrem Vorgängermodell eine leistungsbezogene Energiereduzierung von 43%. Mit der Akzidenz-Inkjet-Druckmaschine Truepress Jet 520HD hat der Grad dieser leistungsbezogenen Energiereduzierung bereits 70% erreicht.

Bereits seit Anfang 2020 werden insgesamt 92% des gesamten Nettoumsatzes der Screen-Gruppe mit „grünen Produkten“ erwirtschaftet
Bereits seit Anfang 2020 werden insgesamt 92% des gesamten Nettoumsatzes der Screen-Gruppe mit „grünen Produkten“ erwirtschaftet (Quelle: Screen)

Digital ist nachhaltiger

Einer der effektivsten Wege für die Etikettenindustrie, dem menschengemachten Klimawandel wirksam entgegenzutreten, ist zweifellos die Digitalisierung des gesamten Produktionsprozesses. In diesem Zusammenhang bietet dieses Verfahren eindeutige Vorteile. So erfordert der Digitaldruck nur kurze bis gar keine Einrichtphasen, sondern produziert sofort verkaufsfähige Produkte, was den Verbrauch an Substraten und Tinten drastisch reduziert. Weitere Vorteile ergeben sich aus der Fähigkeit des digitalen Inkjetdrucks zur hochqualitativen Produktion selbst kleinster Losgrößen sowie dem schnellen und unkomplizierten Ausführen von Nachdrucken bereits ausgeführter Aufträge.

Mit jeder weiteren Innovation ist Screen bestrebt, die Effizienz seiner Inkjet-Digitaldrucksysteme zu steigern, um auf diese Weise zu einem geringeren ökologischen Fußabdruck in den Betrieben seiner Kunden beizutragen. Aufbauend auf der Technologie der Truepress Jet L350UV- und der L350UV+, die zu den stabilsten und erfolgreichsten Inkjet-Digitaldruckmaschinen dieses Leistungsspektrums gehören, bietet die neue SAI-Serie eine verbesserte Farbwiedergabe sowie eine bislang unerreichte Skalierbarkeit. Damit lässt sich eine noch größere Vielfalt an Marktanforderungen erfüllen. Gleichzeitig zeichnet sich die Inkjet-Etiketten-Digitaldruckmaschine der SAI-Serie im Vergleich zu früheren Produkten dieser Art durch einen um bis zu 40% niedrigeren Energieverbrauch im Standby-Modus aus.

Ein gemeinsames Ziel

Hersteller, Druckereien und Markenartikler eint das gemeinsame Ziel der Verringerung des jeweiligen ökologischen Fußabdrucks und damit den Übergang zu einer nachhaltigeren Etikettenproduktion. Um dieses anspruchsvolle Herausforderung zu meistern, sind Digitaldruckmaschinen nach Ansicht von Fachexperten ideal geeignete Werkzeuge.

“Einige Unternehmen der Weinbranche haben sogar Etiketten entwickelt, die zum Teil aus Trauben- und Papierabfällen hergestellt werden und so eine Mini-Kreislaufwirtschaft schaffen.”

„Als Anbieter digitaler Inkjet-Lösungen entwickelt Screen Produkte für eine erfolgreiche und nachhaltige Produktion“, erläutert Taishi Motoshige. „In diesem Zusammenhang bauen wir unser Aktivitäten in den verschiedenen Bereichen der grafischen Industrie weiter aus. Das Ergebnis wird die Markteinführung weiterer hochinteressanter Produkte wie beispielsweise der Truepress PAC 830F für den Verpackungsmarkt sein. Grundsätzlich will Screen im Bereich des Hochgeschwindigkeits-Inkjetdrucks von Etiketten und Verpackungen die entsprechenden Unternehmen wirksam dabei unterstützen, ihre bisherigen Geschäftsaktivitäten nicht nur nachhaltiger zu gestalten, sondern auch weiter auszubauen.“

Zusammenarbeit mit Industriepartnern

Um den ökologischen Fußabdruck im Etikettendruck noch weiter und noch spürbarer zu verringern, bedarf es der intensiven Zusammenarbeit mit allen Beteiligten der Branche. Um diesen erfolgversprechenden Ansatz mit Leben zu erfüllen, arbeitet Screen bereits mit Unternehmen wie Avery zusammen. Dabei soll erforscht werden, wie sich Etiketten und Verpackungen noch besser und umfangreicher recyceln und wiederverwenden lassen. Eine Möglichkeit hierfür ist die Herstellung von Etiketten aus recyceltem Papier oder Kunststoff.

Einige Unternehmen der Weinbranche haben sogar Etiketten entwickelt, die zum Teil aus Trauben- und Papierabfällen hergestellt werden und so eine Mini-Kreislaufwirtschaft schaffen. Andere Initiativen befassen sich mit Etiketten für wiederverwertbare Produkte, wie beispielsweise PET-Flaschen, das der Kunststoff PET unbegrenzt wiederverwendet werden kann. Die Entwicklung spezieller Typen kompostierbarer Etiketten ist ein weiterer wachsender Trend in der Branche. Zur dessen technischer Umsetzung ist jedoch der Einsatz entsprechend umweltfreundlicher und für die Kompostierung geeigneter Tinten notwendig.

*Ansgar Wessendorf – Der gelernte Tiefdruckformhersteller absolvierte nach mehreren Jahren Praxis in seinem Lehrberuf ein Fachstudium zum staatlich geprüften Drucktechniker. Anschließend war er vier Jahre in der Produktionsleitung einer Tiefdruckerei tätig. Seit 2001 ist er Redakteur des Fachmagazins Flexo+Tief-Druck.