Labelexpo Europe 2025

Marktforschung – globale Materialtrends in der Etikettenindustrie

Marktforschung zeigt: Auf der Labelexpo Europe 2025 in Barcelona werden nachhaltige Materialien und smarte Innovationen die Agenda bestimmen (Quelle: Corey Reardons)
Marktforschung zeigt: Auf der Labelexpo Europe 2025 in Barcelona werden nachhaltige Materialien und smarte Innovationen die Agenda bestimmen (Quelle: Corey Reardons)(Photo Credit: Photo 2023 © Bart Vercammen)

Die Labelexpo Europe 2025 in Barcelona gilt als das bedeutendste Ereignis des Jahres für die globale Etiketten- und Verpackungsindustrie. Sie zeigt eine Branche, die nicht nur von Dynamik und Innovationskraft lebt, sondern vor allem von Resilienz. In einer aktuellen Markteinschätzung hebt Corey Reardon hervor, dass die Materialseite der Wertschöpfungskette im Zentrum der Entwicklungen steht – mit ebenso großen Herausforderungen wie Chancen.

Wachstum – getrieben von äußeren Faktoren

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Der weltweite Etikettenmarkt wird laut Reardon auch in den kommenden Jahren weiter wachsen. Allerdings zeichne sich ein „reiferes und moderateres“ Wachstum ab. Neben den langfristigen Treibern wie Diversifizierung der Formate und stetig steigender Materialbedarf wirkten vor allem makroökonomische Faktoren und externe Störgrößen dämpfend. Die Etikettenindustrie sei gefordert, diesen Balanceakt zwischen Wachstum, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zu meistern.

Vielfalt an Materialien und Formaten

Die Analyse unterstreicht die zentrale Rolle der Materialgruppen – Papiere, Folien, Klebstoffe, Druckfarben und Silikone – in den unterschiedlichsten Formaten. Von selbstklebenden Etiketten über Nassleim- und Rundumetiketten bis hin zu Schrumpfschläuchen und In-Mould-Etiketten bildet die Materialauswahl den Kern der künftigen Wettbewerbsfähigkeit.

Nachhaltigkeit als unumgänglicher Maßstab

Ein zentrales Ergebnis von Reardons Marktforschung: Der Druck, strengere Kriterien für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft zu erfüllen, nimmt spürbar zu. Verbraucherpräferenzen verlagern sich in Richtung umweltfreundlicher Praktiken. Für die Materiallieferanten bedeute dies die Verpflichtung, kontinuierliche Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit unter Beweis zu stellen.

Lieferketten im Stress

Die vergangenen Jahre haben laut Reardon die Fragilität der globalen Lieferketten schonungslos offengelegt: Rohstoffknappheit, komplexe Transportlogistik und geopolitische Spannungen hätten Materiallieferanten wie Kunden gleichermaßen belastet. Umso bemerkenswerter sei es, dass trotz dieser Herausforderungen eine neue Generation von Materialien entstehe.

Materialtrends der nächsten Generation

Die Labelexpo Europe 2025 wird nach Einschätzung von Reardon zu einer Bühne für Materialinnovationen, die ökologische Anforderungen mit funktionalen und wirtschaftlichen Vorteilen verbinden.

  • Biokunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen gewinnen an Bedeutung. Sie sind schneller abbaubar als herkömmliche Kunststoffe und leisten einen Beitrag zur Abfallreduktion.
  • Recyclingpapiere mit optimierten Beschichtungen erhöhen Kreislauffähigkeit und Leistung.
  • Wasserbasierte Klebstoffe und Druckfarben etablieren sich zunehmend als umweltfreundliche Alternativen, wobei Leistungsfähigkeit und Umweltentlastung gleichermaßen im Fokus stehen.
  • Dünnere, leichtere Materialien tragen zur Ressourcenschonung bei, ohne Abstriche bei der Funktionalität.

Darüber hinaus eröffnet die Materialwissenschaft neue Horizonte: Nanotechnologie, regenerative Rohstoffe und Hybridlaminate gelten als Transformationskräfte der kommenden Jahre.

Smarte Materialien als Zukunftsthema

Neben ökologischen Aspekten rücken smarte Materialien ins Blickfeld. Technologien wie RFID schaffen die Basis für mehr Transparenz, Interaktivität und Konsumentenerlebnis. In Verbindung mit Künstlicher Intelligenz und digitaler Integration eröffnen sie der Branche neue Geschäftsfelder.

Innovationsstärke als Schlüssel

Für Corey Reardon steht fest: Die Etikettenindustrie nimmt eine führende Rolle in der Materialinnovation ein. Sie treibt den Übergang in eine nachhaltigere Zukunft aktiv voran – trotz regulatorischer Vorgaben, veränderter Konsumgewohnheiten und Lieferkettenproblemen. Mit Investitionen in umweltfreundliche Materialien und Spitzentechnologien positioniert sich die Branche in einer starken Ausgangslage, um auch künftig zu wachsen und die Chancen der nächsten Dekade zu nutzen.