Aus der Praxis

Auf dem Weg zur Null-Fehler-Produktion

Mit den TubeScan-Systemen produzieren die Maschinenführer der Barthel Gruppe zielsicher die angestrebte Qualität und die erforderlichen Stückzahlen der Etiketten
Mit den TubeScan-Systemen produzieren die Maschinenführer der Barthel Gruppe zielsicher die angestrebte Qualität und die erforderlichen Stückzahlen der Etiketten (Quelle: BST eltromat)

2013 nahm die Barthel Gruppe an ihrem Hauptsitz in Essen als weltweit erste Etikettendruckerei ein digitales Stroboskop TubeScan digital strobe von Nyquist Systems für die Bahnbeobachtung in Betrieb. Seither ist der Etikettenhersteller jeden Entwicklungsschritt des Landsberger Anbieters von Inspektionssystemen für schmalbahnige Druckprozesse mitgegangen.

Bereits seit 2003 setzt die Barthel GmbH im Finishing 100%-Kontrollsysteme ein. Die erste Lösung für die 100%-Kontrolle war ein herkömmliches Kamerasystem. In den folgenden Jahren wurde der stets moderne Maschinenpark mit Zeilenkameras. 2013 installierte die Etikettendruckerei das erste digitale Stroboskop TubeScan digital strobe, das Nyquist Systems aus Landsberg am Lech seinerzeit als Alternative zu herkömmlichen Stroboskop-Lampen auf den Markt brachte.

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Haben die Qualitätssicherung mit den TubeScan-Systemen gemeinsam von der Bahnbeobachtung hin zur 100%-Inspektion kontinuierlich ausgebaut (von links nach rechts): Dr. Stephan Krebs, Mischa Barthel, Friedhelm Schmitz und Kai Prahl
Haben die Qualitätssicherung mit den TubeScan-Systemen gemeinsam von der Bahnbeobachtung hin zur 100%-Inspektion kontinuierlich ausgebaut (von links nach rechts): Dr. Stephan Krebs, Mischa Barthel, Friedhelm Schmitz und Kai Prahl (Quelle: BST eltromat).

Mischa Barthel, Geschäftsführender Gesellschafter der Barthel Gruppe: „Das erste TubeScan-System war eher noch eine Lösung für die Fehletikettenkontrolle. Aber wir haben damals die Möglichkeiten des digitalen Stroboskops von Nyquist Systems als Alternative zu den Zeilenkameras erkannt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Hersteller der Flächenkameras die Auflösung ihrer Systeme erhöhen und damit eine bessere Bildqualität erreichen würden. Die Gespräche mit Nyquist Systems gaben uns damals die Sicherheit, dass man das TubeScan in Zusammenarbeit mit Herstellern von Flächenkameras kontinuierlich in Richtung 100%-Inspektion weiterentwickeln wird.“

„Wir haben damals die Möglichkeiten des digitalen Stroboskops von Nyquist Systems als Alternative zu den Zeilenkameras erkannt.“

Mischa Barthel

Ungefähr zum gleichen Zeitpunkt, als die Barthel Gruppe die ersten TubeScan-Systeme in Betrieb nahm, vereinbarten Nyquist Systems und BST eltromat eine weltweite exklusive Vertriebspartnerschaft für diese Systeme. Mit dem starken Partner an der Seite erschloss sich Nyquist Systems die Möglichkeit, TubeScan-Systeme an Kunden mit schmalbahnigen Druckprozessen in aller Welt zu verkaufen. BST eltromat wiederum vervollständigte sein Portfolio für die Qualitätssicherung in diesem Markt.

Im Laufe der Jahre verlagerte sich der Fokus der Qualitätssicherung von der Erkennung der wichtigsten Fehler in den bereits produzierten Etikettenrollen hin zur vorbeugenden Vermeidung von Fehlern im Druck, die ansonsten zu Makulatur führen würden. Das ermöglichte vor allem die stetig höhere Auflösung der Matrixkameras der TubeScan-Systeme. Heute sind für das gesamte TubeScan-Portfolio vergleichsweise kostengünstige 9-Megapixel-Flächenkameras „Made in Germany“ verfügbar, mit denen im Etikettendruck mit Bahnbreiten von 330 mm bis 430 mm eine Auflösung von 83 µm bzw. 100 µm realisierbar ist.

2013 nahm die Barthel Gruppe in ihrem Stammwerk in Essen die weltweit ersten TubeScan-Systeme für die Bahnbeobachtung in Betrieb
2013 nahm die Barthel Gruppe in ihrem Stammwerk in Essen die weltweit ersten TubeScan-Systeme für die Bahnbeobachtung in Betrieb (Quelle: BST eltromat)

Aber auch die Funktionalität der Software und die Möglichkeiten der Echtzeit-Visualisierung sowie des Inspektions- und Messverfahrens einschließlich der Beleuchtungsoptionen wurden von Nyquist Systems in enger Zusammenarbeit mit Kunden kontinuierlich erweitert. Heute umfasst die modular aufgebaute TubeScan-Produktreihe verschiedene Varianten des digitalen Stroboskops TubeScan digital strobe und mit TubeScan eagle view eine Lösung für Druckmaschinen, die mehrere Inspektionskameras in einem System integriert.

Barthel: „Mit der Visualisierung der Druckfehler in unserer Konfektionierung konnten wir Image-Verluste vermeiden, die Lieferungen mangelhafter Etiketten an Kunden unweigerlich mit sich gebracht hätten. Mit der 100%-Kontrolle im Druck minimieren wir unsere Makulatur. Unsere Drucker sehen sofort, wenn Fehler entstehen und können umgehend gegensteuern.“ Beides hat sowohl die Produktivität als auch die Rentabilität der Etikettenherstellung erhöht.

Über die TubeScan-Systeme für Bahnbeobachtung und 100%-Inspektion hinaus setzt die Barthel Gruppe weitere Qualitätssicherungssysteme von BST eltromat wie unter anderem Bahnlaufregelungen und digitale Videoüberwachungssysteme PowerScope 5000 ein
Über die TubeScan-Systeme für Bahnbeobachtung und 100%-Inspektion hinaus setzt die Barthel Gruppe weitere Qualitätssicherungssysteme von BST eltromat wie unter anderem Bahnlaufregelungen und digitale Videoüberwachungssysteme PowerScope 5000 ein (Quelle: BST eltromat)

Doppelte Absicherung

Inzwischen ist knapp die Hälfte der 35 Druckmaschinen der Barthel Gruppe mit TubeScan-Systemen ausgestattet. Darüber hinaus sind in der Konfektionierung in mehreren Maschinen TubeScan-Systeme für die Endkontrolle im Einsatz. Angesichts der Vorteile der lückenlosen Qualitätskontrolle denkt man bei der Barthel Gruppe darüber nach, in allen Druckmaschinen sukzessive eine 100%-Inspektion zu realisieren. Das soll im nächsten Schritt vor allem für die neun Digitaldruckmaschinen gelten, mit denen die Unternehmensgruppe an verschiedenen Standorten in erster Linie kleinere Auflagen und zunehmend individualisierte Etiketten produziert.

„Es ist wichtig, die Drucker in die Lage zu versetzen, sich selbst zu kontrollieren und entsprechende Dokumentationen aus den Systemen abrufen zu können.“

Friedhelm Schmitz

Die Arbeit ist entspannter geworden

„Bei der Umstellung der Qualitätssicherung ist es wichtig, die Maschinenführer mitzunehmen und ihnen die Vorteile der innovativen Technik aufzuzeigen. Im Druck können sie mit den TubeScan-Systemen entspannter die erforderliche Qualität produzieren und ihre Maschinen unbekümmert laufen lassen, so lange die Ampeln der TubeScan-Systeme auf Grün stehen“, erklärt Friedhelm Schmitz fest, Leiter der Abteilung Qualitätssicherung. Es sei wichtig, die Drucker in die Lage zu versetzen, sich selbst zu kontrollieren und entsprechende Dokumentationen aus den Systemen abrufen zu können.

Letztlich hat die Barthel Gruppe die Entwicklung der TubeScan-Systeme nicht nur begleitet, sondern mit ihren hohen Anforderungen an die Qualitätssicherung mitgeprägt. Zum Beispiel wird die Unternehmensgruppe die Arbeit ihrer Maschinenführer mit dem jetzt möglichen PDF-Abgleich unmittelbar in den Druckmaschinen noch weiter erleichtern und die Rüstzeiten der Maschinen weiter verkürzen können. Mit dieser neuen Funktion können die Maschinenbediener schon vor Druckbeginn sicherstellen, dass ihre Maschinen auf Anhieb einwandfreie Qualität produzieren.

Die Barthel Gruppe setzt heute in mehreren Konfektioniermaschinen TubeScan-Systeme für die Endkontrolle ein. Das Bild zeigt Friedhelm Schmitz (Mitte), Leiter der Qualitätssicherung der Unternehmensgruppe, mit Nyquist Systems-Geschäftsführer Dr. Stephan Krebs (rechts) und Kai Prahl von BST eltromat
Die Barthel Gruppe setzt heute in mehreren Konfektioniermaschinen TubeScan-Systeme für die Endkontrolle ein. Das Bild zeigt Friedhelm Schmitz (Mitte), Leiter der Qualitätssicherung der Unternehmensgruppe, mit Nyquist Systems-Geschäftsführer Dr. Stephan Krebs (rechts) und Kai Prahl von BST eltromat (Quelle: BST eltromat)

„Der manuelle Abgleich der angedruckten Etiketten mit den PDF-Dateien aus der Druckvorstufe ist in unserer überwiegend dreischichtigen Produktion durchaus noch ein Flaschenhals, der mit dem PDF-Abgleich direkt in den Druckmaschinen wegfallen würde. Unsere Maschinenführer brauchen die Andrucke dann nicht mehr zu scannen und anschließend mit den Vorgaben aus der Druckvorstufe zu vergleichen. Sie sparen sich den Weg zum Scanner und damit die Arbeitszeiten dieses Prozessschritts. Sie sind schneller im Druck“, bringt Schmitz den Nutzen der neuen Option auf den Punkt. Es liegt auf der Hand: Je häufiger die Maschinen umgerüstet werden müssen, desto größer ist die Zeitersparnis.

Weitere Installation im Plan

Noch in 2019 wird die Barthel Gruppe eine erste Installation mit einer digitalen Textkontrolle vornehmen, mit der später eventuell noch weitere Maschinen ausgestattet werden sollen. Ebenfalls eine Option ist die Verbindung von TubeScan-Systemen, die in Druckmaschinen im Einsatz sind, mit Finishing-Maschinen. Indem Informationen von den Druckmaschinen direkt in die Finishing-Maschinen fließen, will das Unternehmen seine Makulatur weiter minimieren und die produzierte Qualität eindeutig dokumentieren.

Alle Anforderungen an die Qualitätssicherung aus einer Hand abdecken

Dass Nyquist Systems seit Anfang 2019 zur BST Group gehört, hat für die gemeinsamen Kunden vor allem einen Vorteil: Sie können alle ihre Anforderungen an die Qualitätssicherung in bahnverarbeitenden Produktionsprozessen aus einer Hand abdecken, womit sie in Vertrieb und Service auch nur einen Ansprechpartner haben.

Mit TubeScan-Systemen stellt die Barthel Gruppe heute in mehreren Konfektionier- und Druckmaschinen sicher, dass keine fehlerhaften Etiketten zu den Kunden vordringen
Mit TubeScan-Systemen stellt die Barthel Gruppe heute in mehreren Konfektionier- und Druckmaschinen sicher, dass keine fehlerhaften Etiketten zu den Kunden vordringen (Quelle: BST eltromat)

So setzt die Barthel Gruppe in ihren Druckmaschinen auch digitale Videoüberwachungssysteme PowerScope 5000 von BST eltromat ein, die beim schnellen Einstellen der Druckmaschinen helfen. Darüber hinaus sind unter anderem in den Druckmaschinen von MPS spezielle Drehrahmen für die Bahnlaufregelung im Einsatz. Eine Druckmaschine von Nilpeter ist mit einem Farbzonensteuerungssystem von BST eltromat ausgestattet. Auch diese Technik arbeitet seit Jahren zuverlässig. „Ich freue mich über den Stand, den wir heute in der Qualitätssicherung erreicht haben. Mit den künftigen Innovationen werden wir unsere Resultate sicherlich noch weiter verbessern können“, fasst Barthel die Ergebnisse der Zusammenarbeit mit seinem Lieferanten zusammen. [10278]