So sehe ich das!

Fachkräftemangel in der Druckindustrie – Auszubildende von heute sind die Fachkräfte von morgen!

Martin Kuge, Geschäftsführer CCL Faubel GmbH (Quelle: CCL Faubel)
Martin Kuge, Geschäftsführer CCL Faubel GmbH (Quelle: CCL Faubel)

Martin Kuge, Geschäftsführer, CCL Faubel GmbH, Melsungen über die Aufgabe der Branche den Fachkräftemangel durch eigenen Nachwuchs entgegenzuwirken.

Der zunehmende Personalmangel bedroht alle Branchen in Deutschland. Auch die Druckindustrie leidet unter Nachwuchsproblemen, Fachkräftemangel und erhöhten Fluktuationszahlen. Ich bin der Meinung, dass die Branche seit vielen Jahren zu wenig in den Ausbildungs- und Nachwuchsbereich investiert. Ja, „Investieren“ ist der Richtige Begriff.

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Rekrutierung vernachlässigt

Wie oft erlebe ich es, dass mittelständische Unternehmen in unserer Branche die Personalarbeit und vor allem die Rekrutierung von Arbeitskräften und Auszubildenden stark vernachlässigen bzw. diese Aufgaben im Organigramm von jemandem „Mitgemacht“ werden. Jedes Unternehmen tut gut daran, sich in der Personalabteilung so aufzustellen, dass man eigene Konzepte, Rekrutierungsprogramme und auch die nötige Woman oder Man Power vorhält. Hier müssen Profis ans Werk. Man muss in gutes Personal investieren.

Auszubildende fallen nicht vom Himmel

Schon seit einigen Jahren kommen die Jugendlichen nicht mehr von allein zu den Betrieben. Es benötigt Ansprache, Programme, Schnuppertage, Schulbesuche und Praktikas um mit den jungen Leuten in Kontakt zu kommen. Praktika sind mehr denn je, der mögliche Einstieg in ein Ausbildungsverhältnis. Wem dies zu viel Arbeit ist oder keinen Mehrwert darin sieht, ist auf dem Holzweg. Der Praktikant ist der Azubi von Morgen und der Azubi ist die Fachkraft von Morgen.

Berufsschulstandorte stärken

Innerhalb der Druckbranche wird es zusehends schwieriger die Berufsschulstandorte zu halten. Ein adäquater Weg zu einer lokalen Berufsschule ist für mich ein wesentlicher Faktor um Ausbildungsplätze zu offerieren. Dies hat die Branche aber selbst in der Hand. Berufsschulstandorte hängen von Auszubildendenzahlen ab. Nur wenn es in einer Region ausreichend Auszubildende gibt, wird sich auch der Berufsschulstandort halten.

Vor der eigenen Haustür kehren

Wer über den Mangel an Fachkräften klagt, muss zuerst seine Hausaufgaben machen. Wieviel Ausbildungsplätze offeriere ich? Wieviele bekomme ich besetzt? Habe ich das richtige Team, um diese Stellen zu besetzen? Biete ich Praktikas an, um jungen Menschen einen Einblick in die Ausbildung zu gewähren? Die Branche muss viel mehr Zeit und Geld in die Rekrutierung von Nachwuchskräften investieren. Einem Fachkräftemangel in der Druckindustrie können wir nur von innen heraus entgegenwirken.