GSE berichtete von einer starken Nachfrage nach neuen Farbdosieranlagen und Management-Software auf der Labelexpo Europe 2025. Die gezeigten Lösungen sollen Abfall reduzieren, die Digitalisierung durch Datenerfassung im Farbprozess unterstützen und eine gleichbleibende Qualität sichern.
Unter dem Messemotto „Where ink meets intelligence“ präsentierte das Unternehmen Ansätze, wie Automatisierung und Datenintegration im Farbworkflow eine konstante Farbqualität ermöglichen und Produktionsabläufe effizienter und ressourcenschonender gestalten können.
Fortschritte in der Farbvorbereitung mit neuen Dosierlösungen
Ein Schwerpunkt im Portfolio für Flexo-, Tief- und Siebdruck war die Einführung des industriellen Colorsat FCS (Formula Checkweigh System). Das robuste, platzsparende halbautomatische Dosiersystem richtet sich an Betriebe, die gelegentlich Sonderfarben herstellen. Es berechnet Farbrezepturen, skaliert sie auf die gewünschte Chargengröße und führt Bediener schrittweise durch einen kontrollierten Wiegeprozess.
Laut Marketingdirektor Maarten Hummelen wurde die neue Version des FCS insbesondere von kleinen und mittelständischen Druckereien nachgefragt, weil sie einen vergleichsweise kostengünstigen Einstieg in strukturiertes Farbmanagement ermöglicht und Datenerfassung unterstützt.
Optionale Softwaremodule aus der Ink manager-Suite können die Farbvorbereitung erweitern und Schnittstellen zu MIS-Systemen sowie Rezeptursoftware bereitstellen. Dies erleichtert die Verwaltung von Rezeptdaten, Rückverfolgbarkeit und Bestandskontrolle.
Die Industrieausführung des FCS lässt sich zudem als Wägestation für rückgeführte wasserbasierte Farben aus der Druckmaschine einsetzen. In Kombination mit einer automatischen Hochvolumen-Dosieranlage und einem Förderband können manuelle Arbeitsschritte in der Einrichtephase reduziert werden.
Darüber hinaus wurden der Colorsat Switch-Dispenser für den Etikettendruck sowie – in Verbindung mit dem FCS – der Colorsat Solo vorgestellt. Letzterer ermöglicht das Dosieren einkomponentiger Farben wie Prozessfarben, Lacken oder Weiß direkt aus Lagertanks oder IBC-Containern.
Farbmanagement-Software für datenbasierte Entscheidungen
Die Erfassung und Nutzung von Produktionsdaten war ein zentrales Thema auf der Messe. Sie gilt als wichtiger Faktor für schnellere Entscheidungsprozesse und Quick Response Manufacturing (QRM). Der Zugriff auf farbrelevante Informationen und deren Weitergabe innerhalb des Unternehmens kann Effizienzsteigerungen in einer zunehmend komplexen und regulierten Lieferkette unterstützen.
Die Softwaresuite Ink manager (GIm) von GSE verfolgt Farben über verschiedene Wege hinweg, einschließlich des Mischens und Wiederverwendens von Restfarben. Damit lassen sich Einkauf, Rezepturerstellung und -anpassung, Bestandsmanagement, Dosierung sowie Rückverfolgbarkeit automatisieren.
Automatisiertes Reporting liefert Farbdaten auf Abruf
Neu in der GIm-Suite ist das Modul Advanced Reporting, das Berichte zu Themen wie Farbverbrauch, Lagerbeständen oder Produktionsplänen automatisiert generiert und versendet. So erhalten Druckereien einen aktuellen Überblick über Materialeinsatz und Kosten. Die Softwaremodule können optional mit MIS-Systemen, Cloud-Anwendungen und Farbformulationssoftware kommunizieren, sodass Daten ohne doppelte Eingaben abrufbar sind.
Bewusstsein für Softwarepotenziale wächst
„Viele Druckereien nutzen derzeit nur einen kleinen Teil der verfügbaren Softwarefunktionen“, sagt Maarten Hummelen. „Das Bewusstsein für digitale Integration nimmt jedoch zu. Durch den modularen Aufbau unserer Produkt- und Softwarearchitektur können Unternehmen die Automatisierung schrittweise ausbauen – ein erster Ansatz ist etwa die Automatisierung der Farbvorbereitung.“
Augmented Reality unterstützt Planung von Farblogistik
Ein weiteres Messe-Highlight war ein Virtual Showroom, der zeigt, wie Dosieranlagen und Software in einen durchgängigen Farbworkflow integriert werden können. Neu vorgestellt wurde eine AR-gestützte App, die Betrieben hilft, die Einbindung der Dosiertechnik in bestehende Produktionsumgebungen zu planen. Die Anwendung ermöglicht es, Anlagen virtuell zu positionieren, zu drehen, zu skalieren und Einblicke ins Innere zu erhalten. Dadurch können Teams die künftigen Abläufe besser visualisieren und planen.