Brain4Tools erleichtert die Archivierung

Suchen und finden: das digitale Gedächtnis

Brain4Tools Druckplatte
Als eine Art digitales Gedächtnis erkennt Brain4Tools jegliche Duplikate von Druckwerkzeugen und legt damit bei vielen Betrieben erhebliche Einsparpotenziale offen. (Quelle: Brain4Tools)

Flexoplatten, Tiefdruckzylinder, Prägewerkzeuge und Stanzen: Jedes Etikettendruck-Unternehmen hat diese zu Hunderten in seinem Archiv liegen. Die Software Brain4Tools, kurz B4T, nimmt sich der Herausforderung der Identifikation, der Organisation und der Ablage aller Werkzeuge an.

von Paul-Philipp Braun*

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Kaum ein Etikettendrucker weiß, welche Werkzeuge er auf Vorrat hat und welche für einen neuen Auftrag noch erstellt werden müssen bzw. wo diese im physischen Archiv abgelegt sind. Es kommt daher vor, dass Druckwerkzeuge mehrfach produziert werden, um einen Auftrag drucken zu können. Dadurch haben viele Unternehmen Mehrkosten.

 „Kaum ein Etikettendrucker weiß, welche Werkzeuge er auf Vorrat hat und welche für einen neuen Auftrag noch erstellt werden müssen.“

Obwohl sich viele Unternehmen bereits an der Schwelle zum Print 4.0 wähnen, sind sie oft noch weit von einem digitalen Archiv entfernt. Jede Wiederverwendung eines Druckwerkzeugs spart dem Unternehmen Geld, jedoch ist diese Nutzung bisher mit einem erheblichen Suchaufwand in den Werkzeugarchiven verbunden und lohnt sich für Unternehmen finanziell nicht. Durch eine strukturierte Archivablage löst Brain4Tools dieses Problem und erreicht so eine Optimierung der Effizienz bei gleichbleibender Effektivität vor und während des Druckprozesses.

Brain4Tools Druckplatte
Als eine Art digitales Gedächtnis erkennt Brain4Tools jegliche Duplikate von Druckwerkzeugen und legt damit bei vielen Betrieben erhebliche Einsparpotenziale offen. (Quelle: Brain4Tools)

Die Technologie

Bereits heute arbeiten viele Unternehmen mit verschiedenen Metadatenformaten wie XML oder JDF. Diese sind jedoch nur auf eine beschreibende Funktion ausgelegt. Das heißt: Mittels einer möglichst technischen Beschreibung wird versucht, den Inhalt des Werkzeugs zu beschreiben, ohne dass dieser direkt abgebildet wird. Brain4Tools hingegen arbeitet mit Hashcodes. Diese zerlegen die sich auf dem Druckwerkzeug befindlichen Separationen in mathematische Einheiten und fügen diese dann zu einer virtuellen Darstellung des Werkzeuginhalts zusammen.

Brain4Tools eröffnet Einsparpotenziale in der Druckvorstufe (Quelle: Brain4Tools)

Analog zu einem Fingerabdruck hat jedes Werkzeug und jede Separation eine einzigartige Darstellung des Inhalts. Sie wird im digitalen Archiv der Brain4Tools-Software abgespeichert und kann dann entsprechend mit einem neuen Auftrag abgeglichen werden. Somit kann bereits weit vor Druckbeginn entschieden werden, ob das benötigte Werkzeug hergestellt werden muss oder bereits im Archiv vorhanden ist und damit wiederverwendet werden kann.

„Analog eines Fingerabdrucks hat jedes Werkzeug und jede Separation eine einzigartige Darstellung des Inhalts.“

Besonders reizvoll ist die Funktion für die Abgabe von Angeboten, da eine Kostenkalkulation durch das Bewusstsein vorhandener Werkzeuge unter Umständen vergünstigt wird. Im nächsten Schritt sorgt das digitale Gedächtnis dann dafür, dass das benötigte Werkzeug schnell und unkompliziert aus dem Archiv geholt werden kann. In einer Zusammenfassung werden die identifizierten und validierten Duplikate mit ihrer jeweiligen Verortung in den Regalen des hauseigenen Archivs angezeigt.

Ein Problembewusstsein schaffen 

Als eine Art digitales Gedächtnis erkennt Brain4Tools jegliche Duplikate von Druckwerkzeugen und legt damit bei vielen Betrieben erhebliche Einsparpotenziale offen. Dennoch sind es bislang nur wenige Unternehmen der Etikettendrucker-Branche, die überhaupt ein Problembewusstsein für die Thematik der Wiederverwendung von Werkzeugen haben.

Bekannt ist hingegen die Schwierigkeit, ein aufgeräumtes und damit transparentes Archiv zu pflegen und dadurch die Wiederverwendung von bereits existierenden Duplikaten zu ermöglichen. Die bisher bekannten Möglichkeiten, dies zu tun, sind allerdings zu ineffizient, um wirklichen Anklang und Nutzen zu finden. Die verwendeten und wörtlichen Beschreibungen in den Metadaten bzw. in gesonderten Excel-Listenind meist zu ungenau, um eine eindeutige Zuordnung von vorhandenen und benötigten Werkzeugen zu schaffen und damit Zeit und Geld zu sparen. Die B4T-Software zeigt hingegen einen innovativen und rein technischen Weg auf, wie solche Probleme gelöst werden können. Steht den Unternehmen dann ein geordnetes Archiv zur Verfügung, so ist auch die Etablierung der regelmäßigen Wiederverwendung von Werkzeugen schnell machbar.

Die Anwendung

Grundsätzlich bietet die Software zwei Möglichkeiten der Anwendung. Erstens identifiziert Brain4Tools vorhandene Wechselwerkzeuge. Dabei lässt es sich hervorragend in Eskos Automation Engine und andere Prepress-Systeme integrieren und kann zusätzlich an Global Vision zur automatischen Validierung angeschlossen werden. Dort werden vorhandene Einzelnutzen und Werkzeug-Separationen sukzessive importiert und mittels Bildvergleichs-Algorithmus mit den benötigen Separationen und vorhandenen Werkzeugen abgeglichen.

Anschließend wird eine Resultat-XML mit allen möglichen Duplikaten exportiert, sodass die Prepress-Software entscheiden kann, welche Werkzeuge bereits vorhanden sind und welche noch erstellt werden müssen. Dabei kann Brain4Tools binnen zehn Minuten bis zu 500 Werkzeuge miteinander abgleichen. Was manuell bislang so zeitintensiv ist, dass es von keinem Unternehmen umgesetzt wird, schafft die Druckerei 4.0-Software in wenigen Minuten.

Zudem ermöglicht Brain4Tools mithilfe des strukturierten und direkt mit dem Such-Algorithmus verknüpften Ablagesystems das schnelle und unkomplizierte Finden des bereits produzierten Werkzeugs im eigenen Archivsystem.

Ein hilfreiches Produkt, das die Arbeit erleichtert

Mit Brain4Tools kam im Jahr 2017 eine Software auf den Markt, die das Potenzial hat, das Denken und die Abläufe im Bereich der Archivierung von Druckwerkzeugen zu revolutionieren. Durch diese Innovation haben Etikettendrucker die Möglichkeit, ein neues Element einfach und schnell in den bisherigen Workflow zu implementieren und aus der Einfachnutzung ihrer Werkzeuge eine zeit-, aber auch kostensparende Wiederverwendung zu arrangieren. Dabei ist das Potenzial, das die Software mit sich bringt, noch längst nicht ausgeschöpft. So ist es perspektivisch denkbar, dass ganze Archive nicht nur digitalisiert, sondern in ihrer Nutzung neu überdacht werden könnten. Ein automatisches Regal-Zuordnungssystem, wie beispielsweise Versandhändler es bereits haben, könnte sich zunehmend auch im Etiketten- und Labeldruck etablieren und damit Zeit und Geld sparen.

Brain4Tools legt für diese Entwicklung einen entscheidenden Grundstein. Als eine von wenigen Industrie 4.0-Softwares auf dem Markt ermöglicht sie es, mittels eines digitalen Workflows manuelle Aufgaben in das digitale Zeitalter zu transferieren. Weitere Informationen: www.brain4tools.co

 Robert Kohl – der Gründer

Unternehmensgründer Robert Kohl ist seit 15 Jahren in der Druckbranche aktiv und arbeitet seit fünf Jahren in der Verpackungsdruck-Industrie.

Robert Kohl
Robert Kohl, Gründer und Geschäftsführer Brain4Tools (Quelle: Brain4Tools) (Bild: Urheberrechtlich geschützt)

Seine Tätigkeiten führten den 39-Jährigen zu verschiedenen Unternehmen, wo er überall auf ähnliche Probleme stieß: die einmalige Nutzung von Druckwerkzeugen, die eigentlich zur Wiederverwendung gedacht waren, was aber aufgrund eines undurchsichtigen Archivs nicht möglich war. Druck-Erfahrungen sammelte Robert Kohl bereits bei Agfa, Kodak und Esko. Im vergangenen Jahr gründete Robert Kohl daher Brain4Tools, um für die Probleme der Branche eine Lösung anzubieten. [3745]

*Paul-Philipp Braun ist freiberuflicher Journalist und Fotograf. Nach seiner journalistisch-handwerklichen Ausbildung bei der Mediengruppe Thüringen war er eine Zeit lang Redaktionsleiter eines Onlinemagazins und Bildredakteur bei der Thüringer Allgemeinen. Inzwischen ist Braun als freier Journalist und Texter bundesweit für verschiedene Tages- und Wochenzeitungen, Fachmagazine und Agenturen aktiv. Zu seinen Auftraggebern zählen aber auch namhafte Unternehmen aus verschiedenen Industriebranchen.

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